QUELLE
Aufzeichnungen von Max Steinwachs (Genf/1939).
ANMERKUNG:
Der Verfasser selbst (Max Steinwachs) hat sich in seinen Aufzeichnungen
nicht genau vermerkt. Es dürfte sich aber um den Sohn des Friedrich
Steinwachs mit der Anna Schaffenger handeln. Dieser soll Juwelier in Genf
gewesen sein.
Desweiteren sind die im Text erwähnten Auszüge aus Urkunden,
Kirchenbuchabschriften und die Nachkommentafeln leider nicht in meinem
Besitz (Noch vorhanden? Wo?).
F A M I L I E N S T E I N W A C H S
Die nachfolgenden Aufzeichnungen sind von Max Steinwachs, Genf, Schweiz,
nach den erhaltenen Abschriften aus den Kirchenbüchern der verschiedenen
Ortschaften:
Göttingen, ev.-luth. Kirchenbuchamt, St. Marien, St. Crucis, St. Johannis,
St. Albani, St. Jacobi
Göttingen, Göttinger Bürgerbuch, von Dr. jur. Meyemann
Hildesheim, ev.-luth. Stadtkirchenamt, St. Lamberti
Hildesheim, Bischhöfliches Generalvikariat
Einbeck, ev.-luth. Kirchenbuchamt, St. Mariae, St. Jacobi, St. Alexandri
Lamspringe, Nachrichten des Cantorats Lamspringe betreffend, von Cantor
Joh. Heinrich Andreas, 1827
Lamspringe, ev.-luth. Gemeinde Lamspringe - Graste Akten im Staatsarchiv
Hannover, No. H. a 74 Alfeld HB II 24 No. 6, Lamspringe, Neuhof & Wöllersheim
Kathol. Pfarrgemeinde Lamspringe, durch das kath. Kirchenbuchamt Diozöse
Hildesheim
Fredelsloh im Solling, ev.-luth. Kirchenbuch
Lutter am Barrenberge, ev.-luth. Kirchengemeinde
Bodenstein bei Lutter (Mahlum), ev.-luth. Kirchengemeinde
Riga (Livland) Dom Petri, Taufbuch 1753-1800, Taufbuch 1801-1820,
Traubuch 1712-1842,
Totenbuch 1756-1793,
Ratsprotocolle 1804,
Hausbuch, Bürgeroklad 1811, 1816, 1834,
Gildenregister 1812
Kassel, Einwohnermeldeamt
Köln, Einwohnermeldeamt
Diese Auszüge wurden in den Jahren 1935 bis 1939 geliefert, zum
Teil vollständig und wortgetreu wie in den Urkunden verzeichnet, auch
mit den Namen der Paten usw., wenn solche in den Registern eingetragen
waren. Derartige Angaben erlauben manchmal ganz interessante Schlußfolgerungen.
Erwähnt sei, daß bei einer Heiratseintragung in Göttingen,
St. Marien, am 23.8.1760 der Name des Bräutigams fehlt, an die frei
gelassene Stelle hat eine spätere Hand ein Fragezeichen gesetzt. Bei
einer Taufeintragung im Kirchenbuch Lamspringe am 29.6.1756 steht u.a.
wurde des Cantors Uxor mit einem jungen Söhnlein glücklich entbunden,
und die Namen der 5 Paten. Es fehlen aber die Namen von Vater und Mutter.
Der Name des Vaters konnte ermittelt werden durch ein Buch über :
Cantorat in Lamspringe. In diesem Jahre, bis 1775, war Cantor = Johann
Georg Steinwachs. Später wurde im Staatsarchiv in Hannover, über
die Geborenen in Lamspringe, Neuhof, Wöllersheim im Kreis Alfeld,
die gleiche Geburt gefunden, mit Angabe des Vaters: Cantor Steinwachs,
nebst den gleichen Paten wie vermerkt in Lamspringe. Vermutlich hat der
Cantor, oder Pastor, die Eintragung gemacht, den Namen vergessen, aber
für Alfeld die Anzeige richtig mit dem Namen des Vaters ausgefertigt.
Eine sicher bewußt falsche Altersangabe wurde auch entdeckt:
Katharina Maria Michaelis, verwittwete Tralow, hat sich zum 2. Mal verheiratet
in Wittstock (Dosse) am 1.9.1795.Ihr 2. Gatte, Gottfried Meienberg, ist
eingetragen, 25 Jahre alt, die Gattin 30 Jahr. Aber ihre Geburts- und Taufeintragung
in Wittstock meldet: geboren 7.7.1762. Folglich war Maria Michaelis an
ihrem 2. Hochzeitstage 33 Jahre, 2 Monate alt, hat sich also um 3 Jahre
jünger gemacht, um den Altersunterschied zu verringern.
Aus den Kirchenbüchern wurden meist alle Eintragungen abgeschrieben
betreffend die Steinwachs, in den gewünschten Zeitabschnitten, nicht
nur die direkten Vorfahren und Nachkommen. Dies belastet zwar die nachfolgenden
Aufstellungen und wird sie im ersten Moment unklar erscheinen lassen. Am
besten ist, während dem Lesen die Nachkommen-Tafeln aufzuschlagen.
Man findet einzelne Personen und Familien, über deren Herkunft
und weiteren Verbleib noch nichts gefunden wurde. Jedoch durch die Namen
der Paten, die Vornamen der Kinder, Angabe der Eltern der Brautleute, auch
durch die Todeseintragung wurde Verwandschaft zwischen den Familien zum
Teil als sicher, zum Teil als sehr wahrscheinlich festgestellt.
Als Wohnsitze wurden urkundlich festgestellt, zwischen den Jahren 1676
bis 1800:
Göttingen 1676 - 1847
(Wohnsitze/Erwähnungen vor 1800 [neu] folgt
noch!!)
Einbeck 1717 - 1792
Hildesheim 1764 - 1779
Lamspringe 1751 - 1923
Fredelsloh 1780 - 1935
Uslar 1792
Sülbeck bei Stöckheim 1747
Von 1800 ab sind die Wohnsitze in vielen Orten, zum großen Teil
in den Landen Braunschweig, Hannover und Hessen, einige in Thüringen,
Sachsen, Baden, Elsass und Rheinland
Wenige sind ausgewandert, nach Riga, aber zurückgekommen, und
nach Nord- und Südamerika, nach der Schweiz.
Noch nicht urkundlich bewiesene fühere Wohnsitze sind erwähnt:
Benzhausen im Hennebergischen, Schmalkalden 1666, Oberufhausen im Kreis
Hünfeld 1750, Eichsfeld in Thüringen, Wollmershausen bei Göttingen,
in Kassel wurden auf dem Einwohnermeldeamt im Jahre 1936 gegen 30 Namen
Steinwachs gefunden, davon ein Teil gebürtig aus Oberufhausen.
Zusammenfassend: Wohnsitze von 1676 bis 1800 in Thüringen, südliches
Hannover, Braunschweig und Hessen.
Nach einer Mitteilung des altkatholischen Stadtpfarrers Otto Steinwachs
in Mannheim vom Jahre 1934, ist dessen Familie nach mündlicher Überlieferung
von Kurland, Baltikum, übersiedelt nach Thüringen, von da nach
Schmalkalden, und dann nach Oberufhausen, Kreis Hünfeld, Hessen. Die
Herkunft aus dem Kurland ist gewiss möglich, muss aber doch mit viel
Zurückhaltung angenommen werden, solange keine Urkunden vorhanden
sind. Wie mündliche Überlieferungen einen großen Irrtum
verbreiten können sehen wir an Folgendem:
Noch im Jahre 1934 schrieb der Generalmajor Adolf Steinwachs an den
oben erwähnten Stadtpfarrer Otto Steinwachs unter anderem: "Wir Kinder
wussten nur von unserer Familie Steinwachs, daß wir russischer Abstammung
wären, von Namensvettern überhaupt nichts, usw." Nach gündlicher
Nachforschung in Riga, Livland, kamen die Abschriften der Akten aus Kirchenbüchern,
Ratsprotocolle, Gildenregister, die ein sehr klares Bild der Herkunft ergaben:
Johann Justus Tobias Steinwachs, geb. 31.3.1774 zu Einbeck, hat sich
schon am 14.1.1795 zu Einbeck verheiratet, 2 Kinder aus dieser Ehe. (wurde
bei den Heiraten dieser Kinder als Vater erwähnt). Er scheint seine
erste Frau früh verloren zu haben. Wann er nach Riga gekommen ist,
wissen wir noch nicht. Aber am 2.7.1803 ersucht er um Erteilung des Bürgerrechtes
in Riga, bringt den Beweis seiner Herkunft, seiner Lehrzeit als Kaufmann
bei Haake in Celle, usw. Am 15.7.1804 wird er des Bürgerrechts gosser
Gilde fähig erkannt, verheiratet sich am 17.7.1804 mit der Tochter
des Kaufmanns Hackmann, die ersten 4 Kinder sind geboren in Riga, noch
vor dem Jahre 1815 oder 1816 verlässt er Riga und übersiedelt
zuerst nach Karlsruhe, dann nach Baden-Baden, anscheinend als sehr wohlhabender
Mann. Die Eltern und Großeltern dieses Johann Justus Tobias Steinwachs
konnten dann in Einbeck durch Urkunden ermittelt werden. Nach allem Anschein
stammen die noch älteren Vorfahren dieser Familie aus Göttingen.
Also die "russische Herkunft" ist ein Irrtum, es war nur ein vorübergehender
Aufenthalt in Riga von ungefähr 16 Jahren. In Einbeck lebte er noch
mit seiner ersten Frau bis 1798 und um 1815-1816 war er mit Familie der
zweiten Ehe in Karlsruhe.
Die Schreibart des Namens war in allen Urkunden Steinwachs, mit Ausnahme
von: Göttingen, 8.11.1714, Heirat des Johann Andreas Steinwax, bei
den Taufen seiner drei ersten Kinder 1715,1722,1724 ebenfalls Steinwax,
bei der Taufe senes 4. Kindes 1731 und bei seinem Tode im Jahr 1763 = Steinwachs.
Ferner in Lutter am Barrenberge wurde Johann Heinrich Arend Steinwachs
verschiedene Male mit Steinbachs eingetragen bei Taufen der Kinder: 1817,
1818, 1820, auch Paten und Patin werden Steinbachs geschrieben. In 6 anderen
Eintragungen im gleichen Register wurde der Name geschrieben = Steinwachs.
Auch seine Frau ist in 4 verschiedenen Schreibarten vertreten bei Taufen
und Konfirmation: 1817, 1818, 1820, 1821, 1842 mit dem Namen Barse, 1824,
1826 = Paars, 1824 = Barsch, und 1829 = bars. Ein Irrtum mit anderen Personen
ist ausgeschlossen, da immer beide Ehegatten mit ihren Vornamen verzeichnet
sind. Der Pastor oder Kantor hat jedenfalls die Namen geschrieben wie er
sie verstanden hat.
Auch konnten oft Irrtümer bezüglich des Alters festgestellt
werden, denn in den Sterbe-Registern wurde früher meist vermerkt:
.......Jahre, .......Monate, ........Tage alt. Es fehlte die Angabe des
Geburtsdatums. Da hat man sich wohl manchmal verrechnet, oder die Verwandten
des Verstorbenen kannten nicht genau das Geburtsdatum.
Bei den Auszügen werden vielleicht auch Fehler vorkommen, denn
die Handschriften in den alten Kirchenbüchern sind oft schwer leserlich.
Die Urkunden nennen oft den Beruf, man findet unter den ältest
bekannten Personen:
in Göttingen und Einbeck: 1684 Pulvermacher, 1678 Steinmetz, 1683
Soldat, 1715 Soldat, 1733 bis 1792 Knopfmacher, 1750 Gartenmann, 1764 Schneider,
1795 Kaufmann.
in Lamspringe: 1755 Cantor, 1780 Knopfmacher, 1816 Schuhmacher.
in Fredelsloh: 1780 Schuhmacher
Von 1800 bis zur Gegenwart findet man in den verschiedenen Linien:
Müller, Zimmermann, Schneider, Buchbinder, Gastwirt, Hausschächter,
Gärtner, Dekorateur, Zigarrenfabrikant, Zigarrenhandel, Lakiermeister,
Maler, Goldscmied, Graveur, Silberschmied, Kaufmann, Student Medizin, Lehrer,
Sekretär, Ingenieur, Pastor evang.-luth., Pfarrer römisch-kath.,
Pfarrer Altkath., Unterfeldmeister, Hauptmann, Oberstleutnant, Generalleutnant.
Nach dieser Aufstellung sind die Steinwachs seit 1678 kein Bauerngeschlecht.
Hier und da haben die Handwerker, Gastwirte in den Dörfern und Kleinstädten
etwas Garten und Feld besessen, auch Vieh gehalten, aber mehr als Nebenberuf.
Sie betätigten sich ein wenig in der Gastwirtschaft, Gärtnerei
doch vorwiegend in Handwerk und Kunsthandwerk, als Kaufleute, wählten
zum Teil den militärischen Beruf und auch den geistlichen in den drei
Konfessionen. Die wissenschaftliche Laufbahn scheint erst die heranwachsende
Generation anzuziehen. Aber es fehlen die musikalischen Berufe.
Anschließend sind die Berufe verzeichnet der Lienien Steinwachs
= Göttingen - Einbeck - Riga - Baden-Baden.
F A M I L I E S T E I N W A C H S
A.) Linie Lamspringe - Hannover, ursprünglich evang.-luth., durch
Heirat seit 1781 röm.-katholisch
B.) Linie wahrscheinlich im Mannesstamme erloschen
C.) Linie Lamspringe - Fredelsloh - Bodenstein / Lutter
Die Nachforschungen bis Ende des Jahres 1938 führten zum Teil nach
Lamspringe. Dort wurden um 1750 drei Familien Steinwachs gefunden, über
deren verwandschaftlichen Zusammenhang bis heute die Gewissheit fehlt.
A.) Justus Steinwachs, verheiratet mit Bieling, hat im Jahre 1780 ein
Haus geerbt, in der heutigen Adolf-Hitler-Str. Nr. 5, Hauskataster Nr.
4, dieses Haus hatte früher Braugerechtsame. Der älteste ermittelte
Besitzer war Mstr. Henrich Hellewig im Jahre 1693. Der folgende Besitzer,
Maurer Dominikus Wallmann, verheiratet mit Hellewig, erbte das Haus 1728.
Dann erbte Andreas Bieling, verheiratet mit Wallmann, 1754. Nun folgte
1780 als Erbe Justus Steinwachs, verheiratet mit Bieling. Alle folgenden
7 Besitzer tragen den Namen Steinwachs, bis 1923, seitdem ist heutiger
Besitzer Maurermeister Wilhelm Sauer, verheiratet mit Minna Steinwachs.
Dieses Haus ist also seit 1693 bis heute immer auf Schwiegersöhne,
Söhne oder Brüder erblich übergegangen.
Ein Sohn des Justus Steinwachs war August Ludwig Steinwachs, Knopfmacher,
evang.-luth., welcher sich am 1.7.1781 in Lamspringe verheiratet mit Veronika
Bieling, röm.-kath.. Dieser Ehe entsprossen 7 Kinder und bildeten
nun eine katholische Linie, von der eine ziehmlich vollständige Nachkommentafel
aufgestellt wurde. Die Angaben folgen an anderer Stelle.
B.) Georg Christoph Steinwachs, geb. um 17.11.1723 (?), verheiratet
mit Cath. Marg. Hennies, 3 Kinder: Johann Andreas, Johanna Catharina und
Maria Christina
Georg Christoph Steinwachs hatte im Jahre 1751 ein Haus geerbt in der
heutigen Adolf-Hitler-Str. Nr. 35, Kataster Nr. 30. Die früheren zwei
Hausbesitzer waren Andreas Hennies, 1709, und Heinrich Hennies, 1688. Das
Haus wurde im Jahre 1777 verkauft an Joh. Heinrich Eikemeier. ("Eikemeier
hat seiner Base Haus gekauft.") Man kann wohl annehmen, daß der 1752
geborene Sohn gestorben oder verzogen ist. Vermutlich ist diese Linie im
Mannesstamme erloschen.
Im Staatsarchiv Hannover, Ha, 74, Alfeld H B II 24 Nr.6, Verzeichnisse
der Geborenen in Lamspringe von 1690-1766 :
1754 Nr. 9 : Georg Christoph Steinwachs. Kind: Joh. Katharine, Geb.
22.V.1754, Morg. 4. Getauft 25.V. , gestorb. 11.2.1839. Gevattern: Frau
Windhausen aus Einbeck, Hennigs Frau.
1756 Nr.9: Mstr. Georg Christoph Steinwachs. Kind: Marie Christine,
geb. 17. Juli Nachts, getauft 20. Juli. Gevattern: Mstr. Knacksterts Frau,
Gerhard Haars Frau, Mstr. J. Wilh. Ramberg
Das erste Kind: Joh. Andreas, geb. 17.9.1752 zu Lamspringe wird in Hannover
nicht erwähnt.
Wenn kein Irrtum vorliegt mit dem Heiratsdatum 2.2.1751 (2) zu Lamspringe,
so könnte man annehmen, daß Georg Christoph Steinwachs, geb.
8.10.1724 zu Göttingen zuerst nach Einbeck übersiedelt ist, nach
dem Tode seiner ersten Frau Anna Marie Windhausen, gestorben 8.4.1751 in
Einbeck, nach Lamspringe verzogen ist. Es ist doch merkwürdig, daß
bei dem zweiten Kind eine Windhausen aus Einbeck als Gevatter kommt.
Merkwürdig auch, daß der Kantor Johann Georg Steinwachs mit
einer Kistner verheiratet ist, und der Knopfmacher Johann Augustus Steinwachs,
wohnhaft in Einbeck, hatte auch als erste Frau eine Kistner.
Also weiter suchen ob vielleicht die Kistner aus Lamspringe sind, und
die Steinwachs (3) in Lamspringe aus den Linien Einbeck und Göttingen
kommen.
C.) Johann Georg Steinwachs, Cantor in Lamspringe, in Lamspringe seit
1750-1751, wurde 1755 zum Cantor gewählt und 1775 seines Dienstes
entsetzt. Verheiratet mit Johanne Magd. Kistner, 4 Kinder
1. geb 1747 in Sülbeck,
2. Johanne Carolina Christ. Charlotte, geb. 08.02.1750 in Sülbeck
3. Catharina Magdalena, geb. 17.12.1752 in Lamspringe
4. Carl Andreas, geb. 29.06.1756 in Lamspringe
Geburtsort, Geburtsdatum, Heirat der Ehegatten Steinwachs - Kistner,
sowie Namen und Wohnort deren Eltern wurden bis 1939 nicht gefunden. Die
erste kirchenamtliche Eintragung dieser Familie ist im Sterberegister der
ev.-luth. Gemeinde in Lamspringe, Jahrgang 1751, Seite 169,Nr. 921. =
"Johanna Carolina Scharlotte Steinwachs, gestorben in Lamspringe am
6. Oktober 1751, begraben am 8.10.. Alter 1 Jahr 8 Monate weniger 2 Tage.
Eltern: Cantoris Steinwachs, Mutter nicht angegeben. Anmerkung: so 1750
den 8. Fbruar morgens "zwischen 6-7 zu Sülbeck geboren."
Leider sind die Kirchenbücher von Sülbeckbei Stöckheim,
Kreis Einbeck, (früher zum Amt Salzderhelden) vor dem Jahre 1789 verbrannt,
so daß keine amtlichen Urkunden ausgestellt werden können. Es
ist aber ein kleines, übrig gebliebenes alphabetisches Verzeichnis
vorhanden, darin sind folgende Angaben, nach denen 2 Kinder geboren sind:
Steinwachs, Joh. Geo.
Johanne Magd. Kistner -- 1747, No. 13, 1750, No. 9
Nebenbei kann erwähnt werden, daß in Einbeck der Knopfmacher
Augustus Steinwachs, geb. um 1717, in erster Ehe verheiratet war mit Ilse
Marg. Kistner. Heiratsort und Datum noch nicht gefunden, aber 6 Kinder
wurden geboren zu Einbeck zwischen 1741-1755. Diese Frau starb am 4.3.1759
zu Einbeck, 48 Jahre alt, folglich geboren um 1711, ungefähr 6 Jahre
älter als ihr Gatte. Es ist möglich, daß beide Steinwachs
Brüder oder Vettern, beide Kistner Schwestern oder Basen waren, und
beide Familien in der Nähe von Einbeck und Göttingen wohnten.
Die zweite kirchl. Eintragung ist 1752, Seite 1004, Nr. 1044, Lamspringe,
Geburt der Catharina Magdalena Steinwachs, am 17.12.1752, getauft 20.12.1752.
Eltern: Cantoris Steinwachs, Mutter mit Namen nicht genannt, Paten: Herr
Bürgermeister Johann Jürgen Kelb's Frau, Herr Johann Jobst Prenzlers
Frau, Heinrich Christoph Breier, Johann Christian Philips.
Die dritte Eintragung ist Jahrgang 1756, Seite 1012, No. 62, den 29.
Juni mittags zwischen 11 und 12 Uhr wurde des Cantors Uxor mit einem jungen
Söhnlein glücklich entbunden, welcher den 1. Juli getauft wurde.
Gevattern waren Herr Pastor Rath, Herr Dannenberg, Herr Bürgermeister
Arnecken, Andr. Niesmans Uxor und des junior Knöpfels Uxor. Das Söhnlein
ist Carl Andreas genandt welchen Gott Weish. alter und Gnade in Munda et
caele ........(letztes Wort unleserlich)
Es fehlen die Namen von Vater und Mutter des Täuflings. Aber im
Staatsarchiv Hannover, Aktenzeichen HA. 74 Alfeld HB II 24 No. 6 = Verzeichnis
der Geborenen in Lamspringe, Neuhof und Wöllersheim sind folgende
Eintragungen, wortgetreu,
1752 No. 26 Kantor Steinwachs . Kind : Katharine Magdalene geboren
17.XII 1752 Nacht 10. getauft 20. XII. gestorben 20. III. 1834. Gevattern:
H. Bürgermstr. Kelbs Frau, Joh. Jobst Prenzlers Frau, Heinrich Christoph
Breier, Joh. Christian Philips
1756 No. 8 Kantor Steinwachs, Kind: Carl Andreas, geboren 29.VI.1756
Mit. 11., getauft 1.VII. Gevattern: H. Pastor Rath, H. Dannenberg, H. Bürgermeister
Arnecke, Andreas Niesmans Frau, Köpfels jun. Frau
Man darf annehmen, daß die Eintragung in Lamspringe vom Pastor
Rath oder vom Cantor Steinwachs selbst gemacht wurde, den Familiennamen
hat man vergessen anzugeben. Aber die Geburtsanmeldung nach Alfeld wurde
in der richtigen Form abgefaßt.
Erwähnt werden muß leider auch folgendes aus den "Nachrichten
des Cantorats Lamspringe" betreffend, aufgezeichnet von Cantor Joh. Heinrich
Ludwig Andreas, 1827.
Cantor 4.= Johann Georg Steinwachs, gewählt 1755. Er wurde 1772
auf ein ganzes Jahr wegen Trunkenheit suspendiert. 1775 wurde er ganz seines
Dienstes entsetzt.
Sein Amtsvorgänger, Cantor 3, Andreas Twelen, gewählt 1699,
starb am 19.3.1750. Steinwachs war vermutlich schon seit 1750 in Lamspringe,
er wird doch am 6.10.1751 als Cantor genannt. Amtliche Bestallungs - Urkunden
wurden bisher nicht gefunden. Hausbesitz hat er in Lamspringe nicht gehabt.über
seinen Verbleib und Tod fehlen die Angaben, auch über seine Frau und
das im Jahre 1747 in Sülbeck geborene Kind, dessen Vornamen wir auch
nicht kennen.